…oder doch Bundesonkel? Ist ja noch 2016:
*** der Gewaltfrieden der FPÖ ***
Die Stunde der Entscheidung rückt (schon wieder) näher und es ist ja eigentlich auch schon alles zig-fach gesagt. Es wurde auch genug gestritten und polarisiert und irgendwie ist dieses gesamte Internet ein unangenehmerer Ort geworden. Darum soll es also hier nicht gehen. Worum es hier geht, ist eine Nachbetrachtung dessen, was zu dieser Situation geführt hat.
Einhellig ist man der Meinung, dass der Erfolg der FPÖ und ihres Kandidaten Norbert Hofer maßgeblich auf die Flüchtlingskrise zurück zu führen sei. Wären nicht abertausende Immigranten vor unseren Toren bzw ja auch schon im Land, wäre die politische Rechte nicht so erstarkt. Das mag zu einem Teil stimmen, aber so ganz kann ich dem nicht Glauben schenken. Da gibt es ja diesen Spruch mit dem Schmied und dem Schmiedl und so einfach der ist, so verständlich ist er auch.
Wäre es tatsächlich so, dass nur diese Flüchtlingskrise die Menschen in die Arme der Rechten getrieben hätte, müsste doch das Angebot der Sozialdemokraten, nämlich einen Gutteil dieser Forderungen zu übernehmen oder aber die Angebote der Christdemokraten, die ja an Schärfe und Gangart der FPÖ jedenfalls ebenbürtig waren, einige dieser Menschen wieder retour geholt haben. An und für sich ja kein schlechter Plan, obwohl natürlich ein total schlechter Plan, aber zumindest nachvollziehbar, wenn man nur die Karotte vor Augen hat und das dauerhafte Lösen eines Problems nicht sooo am Plan der Akteure steht, dafür aber das Ummünzen von realpolitischem Elend in innenpolitisches Körberlgeld. Das Ende dieser Story ist ja bekannt. Und da sind wir wieder beim Schmied. Denn selbst nach dem innereuropäischen Abflauen der Flüchtlingsbewegungen bleibt das Land weiter gespalten. Viele reden sogar von einer 50/50 Aufteilung. Warum aber kehren die Menschen, nach der Zähmung des bösen Ausländers nicht wieder in ihre politischen Lager zurück?
Meine Vermutung ist, dass die „neuen“ FPÖ Wähler innerlich schon lange mit der angestammten Partei abgeschlossen hatten. Die Flüchtlingskrise war nur der wohlbekannte Tropfen, der das Fass und so weiter. Plötzlich war es „in Ordnung“ FPÖ Wähler zu sein. Man musste sich nicht mehr schämen dafür, denn immerhin hatte sogar die politische Mitte auf „ihren Weg“, den des Schmieds, eingeschwenkt. Ein Kardinalfehler, der vielleicht gar nicht mehr ungeschehen zu machen sein wird.
Nun aber ist die Zeit der FPÖ gekommen. Österreich erwacht, wie man immer wiedermal auf einschlägigen Seiten & Foren liest. Es erwacht so sehr, dass es sich plumpen Nationalismen hingibt, einem obskuren Wir-Gefühl, während „ihre“ Partei gegen das so geliebte eigene Volk abstimmt. Das Tun und das Gerede könnten oft nicht weiter voneinander entfernt sein. Dazu wird das politische Klima, die Gesprächsgrundlage, weiter vergiftet. Mit Tricks, mit Untergriffigkeiten und Zwischenrufen das Gegenüber demontiert, ohne auch nur eine Silbe des Programms oder der eigenen Ansichten preisgeben zu müssen. Und die Chancen stehen gut. Das Klimbim und das Schellenspiel funktioniert. Doch das ist noch lange nicht das Ende vom Lied.
Das Ziel ist klar und es ist nichts weniger als ein Gewaltfrieden: Wir werden solange auf euch, eure Politik und eure Aktionen eindreschen, bis ihr aufgebt, bis ihr müde werdet und das Heft freiwillig aus den Händen gebt. Dann und nur dann wird es Frieden geben. Das Ziel ist nicht die Entwicklung der österr. Demokratie und es ist auch nicht Politik für das Volk, das Ziel ist einzig und allein Macht. Und selbst wenn alle demokratischen Gepflogenheiten dafür geopfert werden müssen, das politische Klima auf Jahre vergiftet sein wird, Zank und Beschimpfungen an der Tagesordnung stehen, dann ist dieses Opfer eben nur ein weiteres notwendiges gewesen, um endlich das zu erreichen, was „ihnen“ schon lange zusteht. Es wird keine Einigung geben, keine Kompromisse und kein Aufeinanderzugehen. Es gibt nur eines, die totale Kapitulation.
Ich muss wohl nicht extra darauf hinweisen, dass viele Indizien auf genau diesen Plan hindeuten und dass er dennoch nicht beweisbar ist. Es ist und bleibt Vermutung.
Die Frage, die sich aber stellt ist, wie man solch eine Strategie brechen oder wenigstens umschiffen kann. Wie lange man die Kränkungen noch wird hinnehmen können, bevor es selbst aus einem herausbricht – und dann kommen aber die Fingerzeige, als wäre man plötzlich entlarvt worden. Dann kommt ein Hofer und zeigt triumphierend und mit beweisender Miene die schiere Doppelgesichtigkeit des Kontrahenten auf und er ist es, der diese Wahrheit hervor gelockt hat. Wie wird man ein erwachsenes Kind los, das einen solange zwickt und anpizlt, bis man seine Contenance verliert? Ich hab das mal gegoogelt.
Punkt 1) Cool bleiben
Punkt 2) Wechsle das Thema
Punkt 3) Bleib ausgeruht und zufrieden
Punkt 4) Denke daran, dass auch du mal falsch liegen kannst
Wir sollten uns also wieder mit uns und der normalen Welt beschäftigen und die Allmachtsphantasien der FPÖ auf ihren Platz verweisen. Ich jedenfalls geh in Zukunft zum Schmiedl, vielleicht ist er auch noch Schuster und seine Kinder können mit den meinen im Hof spielen, während meine alten Schuhe neu besohlt werden.
(desertrold)
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